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Interview mit Clara-Maria Scheim über das Briefprojekt mit der Lebenshilfe Hildesheim

Die Lebenshilfe Hildesheim und das theater für niedersachsen haben für 2021 ein gemeinsames Briefprojekt ausgearbeitet: Monatlich schickt das Theater einen Brief in Leichte Sprache an die Mitarbeiter_innen der Lebenshilfe.

Die Lebenshilfe Hildesheim e.V. setzt sich neben Wohnanlagen mit breiten Arbeitsangeboten und vielen Sport-, Bildungs-, Freizeit-, und Kunstangeboten für Menschen mit Behinderungen ein. Für eine verstärkte kulturelle Bindung wurde das Netzwerk KULTURinklusiv mit dem Ziel der Vernetzung zwischen kulturellen und sozialen Einrichtungen gegründet. Im Rahmen der Aktion »Hildesheim – Eine Kulturstadt für alle« gründete sich 2018 unter anderem die Theatergruppe »Theater inklusiv« am tfn in welcher Menschen mit und ohne kognitiven Beeinträchtigungen die Möglichkeit bekommen bei uns Theater zu spielen. Dadurch entstand eine enge Bindung mit der Lebenshilfe.

Das Briefprojekt wurde von der Agentin für Inklusion des tfn Clara-Maria Scheim und der Lebenshilfe gemeinsam ins Leben gerufen. Die FSJlerin Jordis Hackbart hat sich mit Clara-Maria Scheim zu einem Interview getroffen, um über das Projekt zu sprechen.

Wie kam es zu der Idee für ein Briefprojekt zwischen Lebenshilfe und Theater?

Für viele Teilnehmende ist die Gruppe »Theater inklusiv«, welche seit dieser Spielzeit in »Theater in Leichter Sprache« umbenannt wurde, eine feste Freizeitaktivität geworden. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist ein analoges Treffen natürlich nicht möglich. Nichtsdestotrotz ist es sowohl dem theater für niedersachsen, als auch der Lebenshilfe Hildesheim e.V. ein großes Anliegen, den Kontakt aufrecht zu erhalten und nach alternativen Möglichkeiten zu schauen. Gemeinsam mit Sabine Gühne, Anja Schmidt und Tobias Plitzko von der Lebenshilfe habe ich überlegt, welches Format sich am besten für die beschäftigten Mitarbeitenden eignen würde. Und da Briefe eine wunderbare Möglichkeit sind zu kommunizieren, kamen wir auf die Idee ein gemeinsames Briefprojekt zu starten.

Was gibt es in einem solchen Brief zu lesen?

Die Briefe sollen monatlich vom theater für niedersachsen an alle beschäftigten Mitarbeitenden der Lebenshilfe Hildesheim e.V. entsandt werden. Die Weiterleitung an die Mitarbeitenden wird liebenswürdigerweise von Sabine Gühne übernommen, welche das Projekt koordiniert. Inhaltlich soll es Informationen über das theater für niedersachsen in Leichte Sprache geben, kleine Geschichten, Übungen für Zuhause oder andere Einblicke in Form von Bildern.

Was ist das besondere an dem Briefwechsel und was ist das Ziel?

Das besondere an dem Projekt ist, dass wir insgesamt 648 Menschen erreichen werden, welche kleine Einblicke in unseren Theateralltag bekommen sollen, aber auch über Neuigkeiten informiert werden. Oder kreative Anregungen erhalten, welche Zuhause umsetzbar sind. Somit lassen sich neue Zugänge zum Theater schaffen und mögliche Berührungsängste abbauen. In dem ersten Brief werde ich mich ausführlicher als Kontaktperson – seitens des theater für niedersachsens – vorstellen, um zukünftig als Ansprechperson wahrgenommen zu werden. Denn wer Fragen rund um das Theater hat, auch was mögliche Barrieren betrifft, soll stets die Möglichkeit haben, sich an mich zu wenden. Und sobald es die Situation wieder zulässt, freuen wir uns natürlich sämtliche Menschen wieder bei uns im Theater begrüßen zu dürfen! Sei es bei unseren Mitmach-Angeboten oder im Theatersaal.