
rarität
stella –
das blonde gespenst vom kurfürstendamm
premiere
sa, 25.2.23
musikalische leitung
andreas unsicker
inszenierung
asli kişlal
bühne + kostüme
alona rudnev
choreografie
daniel wernecke + asli kişlal
soundscapes
uwe felchle
Ein deutsches Singspiel
Musik von Wolfgang Böhmer
Text von Peter Lund
mit englischen Übertiteln
Stella Goldschlag wird der Prozess gemacht. Angeklagt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, muss die während des Zweiten Weltkriegs als Greiferin für die Gestapo tätig gewesene Jüdin sich nun für ihre Gräueltaten verantworten. Nach und nach entfaltet sich die Lebensgeschichte der blonden Schönheit, bis zum Tag des Prozesses. Basierend auf einer wahren Begebenheit beschäftigt sich dieser Abend mit den großen Fragen nach Recht und Gerechtigkeit, Religion und Politik, Loyalität und Egoismus. Porträtiert wird eine zugleich faszinierende und abstoßende Frau, die mit allen Mitteln ums Überleben kämpft, auch wenn sie dafür über Leichen gehen muss.
Schmissige Melodien, die an die Comedian Harmonists oder Josephine Baker erinnern, Polka, Chansons, Jazz: Die Leichtigkeit der Musik steht im (scheinbaren) Kontrast zu der Brutalität der Erzählung, ergänzt diese jedoch auf spannende Art und Weise. Uraufgeführt wurde das insgesamt fünfmal mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnete Singspiel von Wolfgang Böhmer und Peter Lund 2016 an der Neuköllner Oper in Berlin. Es ist ein Abend der emotionalen Extreme. Seien Sie dabei und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung über den selbsternannten Star Stella, das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm.
Mit Katharina Wollmann (Stella Goldschlag), Raphael Dörr (Vater Goldschlag), Hermann Bedke* (Samson Schönhaus), Samuel Jonathan Bertz (Friedheim Schellenberg), Johannes Osenberg (Rolf Isaaksohn), Daniel Wernecke (Walter Dobberke), Elisabeth Heiler** / Frida Wischnewski** (Yvonne)
* Gast
** Mitglieder des Kinderchors
↗ Karten im service_center
(05121 1693 1693, service@tfn-online.de)
↗ Webshop über reservix mit zusätzlichen Gebühren
↗ Achtung! Während der Vorstellung kommt es zur Darstellung von psychischer und physischer Gewalt.
extra
↗ Im Rahmen eines Seminars der Uni Hildesheim haben Samira Kutscher, Milena Brendel und Pia Sandt einen Podcast zur Produktion erstellt, der hier zu hören ist:
pressestimmen
Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 27.2.23
Stella: Kollaborateurin, Verfolgte, Jüdin, Deutsche, Romanfigur und mittlerweile auch ein Musical. Seit Sonnabend ist „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“ am Theater für Niedersachsen (tfn) zu sehen. Diese Stella trägt eine blonde Perücke und, wie als Verlängerung davon, eine Weste aus langen, blonden Strähnen. So geistert sie ohne Schuhe durch Nebel, Zwielicht und Halbschatten, zwischen grauen Stufen und Blöcken. Das Bühnenbild und die Kostüme von Alona Rudnev schaffen einen Raum, in dem sich gegensätzlich Eindrücke verbinden und sich die Interpretation der Eindeutigkeit entreißt. […] „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“ verweigert sich klaren Zuschreibungen. […] Für die Musik zeichnet sich Andreas Unsicker verantwortlich. Das „Singspiel“ kommt mit Chansons und Schlagern, in die Anklänge von Marschmusik und religiösem Liedgut einbrechen, daher. Die Band spielt das so schön und schmissig, dass man sich im Sessel winden möchte, weil in den Zwischentönen doch immer mitklingt, dass nichts daran schön sein sollte. […] allein, weil das tfn wagt, zu zeigen, dass Musical mehr sein kann als Jazz-Hands, ist „Stella – Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm“ sehenswert.