hamlet

 

premiere
sa, 10.9.22, theater auf dem hornwerk nienburg
so, 18.9.22, großes haus hildesheim

choreografie
yamila khodr

choreografische assistenz
moonsuk choi

musik
albrecht ziepert

bühne + kostüme
anna siegrot

Tanztheater von Yamila Khodr
in Zusammenarbeit mit dem 12H Dance Collective
nach der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare

Uraufführung

»Der Rest ist Schweigen« lauten Hamlets letzte Worte. Dass hinter dieser Stille allerdings so Einiges steckt – Wut, Verzweiflung, große, noch offene Konflikte und unzählige, unsagbare Worte – dürften die Zuschauer_ innen einer jeden hamlet-Inszenierung spüren. Auch die Tanzversion der hamlet-Trilogie konzentriert sich auf die unausgetragenen Auseinandersetzungen und Emotionen, die Worte nur annähernd beschreiben können und offenbart eine besonders intensive Seite des Shakespeare Klassikers: Hamlets Trauer und Rachedurst, Ophelias Wahn und Claudius’ Machtgier berühren durch die dynamischen, berauschenden Bewegungen noch eindringlicher.

Diesen unterschiedlichen Facetten der Figuren widmet sich die Choreografin Yamila Khodr in Zusammenarbeit mit dem Künstler_innenkollektiv 12H Dance, mit dem sie u. a. die multimediale, dokumentarische Performance grenzland verwirklichte. Die in Argentinien geborene Künstlerin arbeitete als Tänzerin und Choreografin bereits am Saarländischen Staatstheater und international in und mit zahlreichen Kompanien. Sie versteht den zeitgenössischen Tanz als eine Kunstform, durch die es möglich ist, sich den zwischenmenschlichen Differenzen und Verschiedenheiten zu stellen, sie zu wertschätzen und nach Verbundenheiten zu suchen. In diesem hamlet-Tanzabend zeigt sie das Unaussprechliche, die Wucht hinter dem Schweigen.

Mit Antonio Carta, Sami Similä (Hamlet), David Pallant (Claudius), Camille Jackson (Gertrude), Maria Pasadaki (Ophelia)

↗ Karten im service_center
(05121 1693 1693, service@tfn-online.de)
Webshop über reservix mit zusätzlichen Gebühren

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extra

Programmheft

↗ Interview mit Ausstattungsleiterin Anna Siegrot

↗ Dieses Tanztheater ist als Teil der hamlet-Trilogie zu bestaunen: das tfn widmet sich diesem zeitlosen Stoff auch im Musiktheater und im Schauspiel.

 

 

pressestimmen

Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 20.9.22
Die Bedrohung ist allgegenwärtig, wenn das 12H Dance Collective den Shakespeare-Klassiker „Hamlet“ für das tfn als Tanztheater interpretiert. Der Bühnenraum versinkt im Dunkel, das spärliche Licht hier und da wirkt kalt und unheilbringend, und wenn sich mal eine der Türen in der Wand im Rückraum öffnet, wartet dahinter das Nichts. Nach den Opern- und Schauspielfassungen nun Teil drei des Hamlet-Pakets am tfn […] Vier Figuren übernimmt Khodr und lässt diese von fünf Ensemblemitgliedern darstellen. […] Die Titelfigur […] lässt Khodr von zwei Tänzern im steten Mit- und Gegeneinander interpretieren. […] Gerade am Anfang und in der Gruppe wirken die Tanzenden wie Marionetten an steifen Fäden […] Nähe ist Bedrohung. Zum Glück trennt der tiefe Graben den dänischen Hofstaat vom Publikum. Die musikalische Gestaltung von Albrecht Ziepert trägt passend zu dieser Atmosphäre bei. […] Wer sich in diese Atmosphäre fallen lassen kann, den lässt sie nicht mehr los.

Oper & Tanz, Ausgabe 6/22
Nur fünf Tänzer braucht Yamila Khodr für ihre „Hamlet“-Phantasie, zwei davon sind die beiden Seelen in der Brust des Dänenprinzen. Albrecht Ziepert holt Sound Designs aus dem Dark Rock, vibrierende langsame Chills und viktorianischem Klangkolorit von Glockenschlägen bis frei assoziierbarem Klangmaterial. Zwei Stärken zeigt Khodr. Zum einen kann sie mit ihrer Figurenarbeit auch die Musik verdichtend aufladen, so dass aus Tönen Drama und aus Bewegungen Affekt wird. […] Die Doppelrolle Hamlets offenbart sich als intelligenter Coup, weil sich die Figur erst allmählich erschließt. […] Dieses tänzerische Ereignis gibt keine einfache Bebilderung einer inkommensurabel entworfenen und in ihrer Wirkungsgeschichte noch mehr aufgeladenen Figur, sondern fragt vielmehr: „Wer und wie symphatisch ist Hamlet?"

Braunschweiger Zeitung vom 6.2.2023
Hamlet, das Drama von Shakespeare, als Theater auf der Bühne des Lessingtheaters. Da gibt es viel zu sagen. Das Wichtigste: Ein großartiges Tanztheater, ein überwältigender Ballettabend. […] Das Theater für Niedersachsen mit dem Kollektiv 12H Dance, das sich im Tanzstück Hamlet in der Choreografie von Yamila Khodr dem Drama Shakespeares annimmt, steckt alle Emotionen in diese Figur. Und da Gefühle mehr aussagen können als gesprochene und geschriebene Worte, kommt man sicherlich diesem Mann sehr nahe. […] Die Dramaturgie lässt ihn in zwei Figuren auftreten. Die Zerrissenheit dieses Menschen der beginnenden Moderne muss in zwei Körpern dargestellt werden […] Großartiges Tanztheater. Begeisterung beim Publikum.